Schüler:innen forschen zu NS-Opfer Hans Müller und präsentieren ihre Ergebnisse

Am 6. März 1942 wurde Hans Müller mit 22 Jahren am ehemaligen Schießplatz Höltigbaum von den Nationalsozialisten wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ hingerichtet. Zur Erinnerung an Hans Müller wurde dort, unterstützt von der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Astrid Hennies, ein Stolpersteins verlegt. Begleitend haben acht Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen unserer STS Oldenfelde zu Hans Müller und seiner Familie sowie der Geschichte des Schießplatzes am Höltigbaum und der Wehrmachtsjustiz in Hamburg geforscht und präsentieren ihre Ergebnisse bei drei Veranstaltungen.

Am Sonntag, den 10. April, um 15 Uhr findet eine Gedenkstunde am ehemaligen Schießplatz Höltigbaum (Neuer Höltigbaum/ Ecke Sieker Landstraße), an dem neu verlegten Stolperstein statt. Unter musikalischer Begleitung von Helmut Stuarnig (Hamburger Symphoniker i.R.) wird Astrid Hennies, die die Verlegung des Stolpersteins als Patin unterstützt hat, zu seinem Gedenken sprechen. Zudem werden zwei Schüler:innen der Stadtteilschule Oldenfelde aus dem Leben von Hans Müller erzählen.

Am Sonnabend, den 23. April, um 15 Uhr wird es eine Gedenkveranstaltung mit Podiumsdiskussion in der Stadtteilschule Oldenfelde, Delingsdorfer Weg 6, geben. Hier werden Schüler:innen der Stadtteilschule Oldenfelde unter anderem mit Wolfgang Kopitzsch, Bundes- und Landesvorsitzender des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) ins Gespräch kommen. 

Vom 4. bis zum 23. April wird zudem eine Plakat-Ausstellung zum Schicksal Hans Müllers im KulturWerk Rahlstedt, Boizenburger Weg 7, gezeigt werden. Hier wird auch die Geschichte des Schießplatzes Höltigbaum und der Hamburger Wehrmachtjustiz beleuchtet werden. Die Ausstellung wurde von Schüler:innen der Stadtteilschule Oldenfelde unter der Leitung des Geschichtslehrers Jörn Nissen erarbeitet.

Anmeldungen zu den Veranstaltungen sind nicht erforderlich.

Zum Hintergrund:

Hans Müller wurde 1920 in Hamburg geboren, sein Stiefvater stand als Angestellter der Baugewerkschaft vermutlich der SPD nahe. Zunächst arbeitete Hans Müller als Artist im Circus Krone, später als Kraftfahrer für das Universitätsklinikum Eppendorf. Seit seiner Einberufung in die Wehrmacht 1940 wurde er als Funker eingesetzt. Im Februar 1942 wurde Hans Müller vom Kriegsgericht wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ zum Tode verurteilt und am 6. März 1942 am Schießplatz Höltigbaum erschossen. Hans Müller war mit Margot Müller (geborene Sietz) verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder: Hannelore (geboren 1940) und Peter (geboren 1941).

Am Höltigbaum befand sich in der Zeit des Nationalsozialismus ein Truppenübungsplatz mit Schießständen. In den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs wurden hier mindestens 330 Wehrmachstangehörige sowie Kriegsgefangene erschossen. Seit 2003 erinnert in der Straße Neuer Höltigbaum/ Ecke Sieker Landstraße eine Gedenktafel an die Opfer. 2015 wurde zudem einige Meter entfernt eine Informationsstele aufgestellt. Der Regionalausschuss Rahlstedt hat zudem beschlossen, dass der Erinnerungsplatz zeitgemäß gestaltet und für die breite Öffentlichkeit sichtbarer gemacht werden soll. 

Quelle: Pressemitteilung Büro Astrid Hennies 

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